Staatliche Museen zu Berlin
- Vorderasiatisches Museum -

 

Keilschrifttafeln aus Boğazköy

Die Photosammlung des Vorderasiatischen Museums

Pergamon-Museum, Südflügel:
Aufbewahrungsort der Fotosammlung


Hugo Winckler und Theodor Makridi auf der Suche nach hethitischen Tontafeln

Vom 18. bis 21. Oktober 1905 besichtigte Hugo Winckler (1863-1913), Assyriologe und Mitarbeiter am Vorderasiatischen Museum Berlin, erstmals die Ruinen bei dem Dorf Boğazköy. Winckler hielt sich 1905 gerade in Konstantinopel auf, als die Nachricht eintraf, daß ein Bauer beim Pflügen im Bereich des Großen Tempels in Boğazköy auf eine Tontafel gestoßen war.

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Vier Grabungskampagnen in Boğazköy

Hattuscha – Gesamtansicht des Ruinengeländes von Norden.
Die Ausgrabungen auf Büyükkale begannen am 21. Juli 1906 und erbrachten vom ersten Tag an Textfunde. Dieser Erfolg dürfte dazu beigetragen haben, daß die Forschungen Ende April bis in den Juli 1907 weitergeführt werden konnten. In den Jahren 1911 und 1912 fanden zwei weitere, weniger ergiebige Grabungen statt. Am 1. September 1912 sind dann die Arbeiten eingestellt wor­den. Hugo Winckler verstarb bereits am 19. April 1913 in Berlin im Alter von erst fünf­zig Jahren.


Die Edition der Tafeln wird vorbereitet

Die Tausende, meist nur als Fragmente überlieferten Keilschrifttexte aus Boğazköy wurden dort zunächst in Kisten verpackt und in das Kaiserlich-Ottomanische Museum in Konstantinopel gebracht.

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Der Museumskustos Otto Weber reist nach Konstantinopel

Vom 11. August bis zum 13. September 1915 unternahm Otto Weber, da­mals Kustos am Vorderasiatischen Museum, eine Dienstreise in die Türkei, nach Konstantinopel. In seinem späteren Bericht an den Vorstand der Deutschen Orient-Gesellschaft heißt es: „Ich habe Halil Bey (damals Direktor des Museums in Konstantionpel) ersucht, das ganze Material zur Bearbeitung nach Berlin zu senden, indem ich mich für die seinerzeitige Rücksendung der gereinigten, conservierten, zusammengesetzten und copierten Texte ver­bürgte. Halil Bey hat meinem Wunsche nach langem Bedenken Folge gege­ben.“

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Liesel Ehelolf stellt 15.000 Fotos von Tontafeln her

Neben den Texteditionen wurde im Vorderasiatischen Mu­seum Berlin auch eine umfangreiche fotografische Dokumentation der Texte angelegt, eine Aufgabe, die vor allem von Liesel Ehelolf, der Frau des da­mals am Vorderasiatischen Museum tätigen Hethitologen Hans Ehelolf, übernommen wurde. Es gelang ihr, die Tontafeln ohne allzu tiefe Schatten aufzunehmen – damals eine Pioniertat auf fotografischem Gebiet. Die 14.450 auf Pappe gezogenen Fotos im Archiv des Vorderasiatischen Muse­ums, zu denen noch mehr als 500 Aufnahmen kommen, die Frau Ehelolf 1927 in Istanbul machte, haben ebenso wie ihre Negative die Kriegs- und Nachkriegszeiten überdauert und stellen auch heute noch ein wichtiges Hilfsmittel bei der Textbearbeitung und der Überprüfung von Kopien dar.


Der Text ist eine stark gekürzte und geringfügig veränderte Fassung des Aufsatzes von Horst Klengel, Boğazköy – Berlin. Zur frühen Geschichte der Hethitologie“, in: G. Wilhelm (Hg.), attuša – Boğazköy. Das Hethiterreich im Spannungsfeld des Alten Orients. 6. Internationales Colloquium der Deutschen Orient-Gesellschaft, 22.-24. März 2006, Würzburg (CDOG 6), Wiesbaden, 61-72.


Links:

www.harrassowitz-verlag.de/

(Ancient Near East --> Archaeology --> Hattusa-Bogazköy)

www.orient-gesellschaft.de/publikationen/

Hattuscha, Großer Tempel
BildunterschriftHattuscha, Blick von Osten auf den Großen Tempel mit den Ostmagazinen, in denen 1907 die umfangreichste Sammlung hethitischer Keilschrifttafeln entdeckt wurde. Im Hintergrund das Dorf Boğazköy. Ende der Bildunterschrift


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